Skip to the content

Bald wird in den Medien zu lesen sein, dass die zentrale Internet-Steuerungs Organisation (IANA) die letzten verfügbaren IP Adressen vergeben hat (heute um ca. 15:00 Uhr Ortszeit). Was bedeutet das nun? Gibt's jetzt keine neuen Internet-Nutzer mehr? Nicht ganz. Die IANA teilt den gesamten vorhanden Adress-Bereich (also alle möglichen IP Adressen) in rund 255 Blöcke zu jeweils ca. 16 Millionen Adressen ein. Diese Blöcke werden dann an eine der 5 Regionalen "Verteilzentren" (RIRs) zugewiesen. Diese teilen so einen Block in weitere kleinere Blöcke auf und vergeben sie dann Ihren Kunden (grosse Firmen, Provider, Telcos usw.). Die Provider sind dann Ihrerseits wieder für die Verteilung der Adressen an deren Kunden zuständig.

Das Ende der Verfügbaren freien IP Adressen bedeutet momentan nur, dass die IANA alle Blöcke verteilt hat. Die RIRs (Regionale Internet Registrierer) bekommen nun keine neuen Blöcke mehr. Die Vergabe von IP Adressen an Endkunden ist momentan noch möglich da die RIRs noch Adressen haben. Voraussichtlich wird aber bereits dieses Jahr zumindest in der Region Nordamerika auch dies nicht mehr möglich sein. Und was dann? Sobald ein RIR alle Blöcke vergeben hat, können auch diese den Internet-Providern, Telcos und Firmen keine neuen Adressblöcke mehr zuteilen. Die grossen Provider haben aber natürlich immer noch viele IP Adressen die sie selbst noch nicht vergeben haben. Es können auch dann noch neue Benutzer ans Internet. Und wie geht es weiter? Es gibt ein neues Protokoll, IPv6 (Also das Internet Protokoll Version 6) welches viel viel mehr Adressen hat - mehr als es Sandkörner auf der Erde gibt!

Das Internet so wie wir es heute kennen wird also noch lange existieren können.

Über den Autor

Michael Friedrich

Mitbegründer und Geschäftsführer der Mastertools GmbH

comments powered by Disqus